Urban Gardening – der Balkon als Anbaufläche für Selbstversorger
Obwohl es in puncto Transport heute keine Probleme mehr gibt, erlebt der urbane Gartenbau einen neuen Boom – woran liegt das, wie kann Urban Gardening auf dem Balkon realisiert werden und welche Balkonpflanzen eignen sich? Dieser Artikel soll dazu anregen, es selbst einmal zu versuchen.
Der Bio-Balkon – Wunsch nach unbehandelten, ökologischen Lebensmitteln
Der Wunsch sich uns seine Familie gesund und ausgewogen zu ernähren, ist ein Herzensanliegen. Und dann wäre es von Vorteil, wenn die Umwelt beim Anbau und Transport der Lebensmittel möglichst wenig belastet würde. Es ist eine erfreuliche Tatsache, dass immer mehr Menschen großen Wert auf solche Faktoren legen. Und was liegt näher, als das persönliche Umfeld? Wer seine Lebensmittel selbst anpflanzt, kann sich zu 100 Prozent sicher sein, dass keine Pestizide zum Einsatz kommen. Doch beim Gedanken an Gemüseanbau sieht der Laie meist riesige Anbauflächen vor dem geistigen Auge auftauchen. Dabei lassen sich Kräuter, Gemüse und Obstsorten auch auf kleinem Raum kultivieren – entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt. Wer die nachfolgenden Tipps beachtet, kann sich fast das ganze Jahr an seinem „Bio-Balkon“ erfreuen.
» Mehr InformationenDer Balkonkasten mit integrierter Oase
Wer über einen Sonnenbalkon verfügt, kann sich glücklich schätzen. Denn das ist die beste Voraussetzung für eine reichhaltige Bio-Ernte. Zudem verlangen Gemüse und Co. nach einer konsequenten Bewässerung.
» Mehr InformationenDie Kapillarwirkung tut ein Übriges und sorgt für eine gleichmäßige Wasserverteilung. Über einen Stutzen lassen sich Wasser und Flüssigdünger bequem einfüllen. Eine Wasserstandsanzeige gibt Aufschluss darüber, wann nachgefüllt werden muss. Selbst an heißen Sommertagen kommen die Balkonpflanzen so gut auch mal einige Tage alleine aus.Überdies schätzen die Pflanzen diese indirekte Bewässerung, da sie der natürlichen Wasseraufnahme entspricht. Und wie kann so ein Bio-Balkon aussehen?
Gemüse und Kräuter frisch vom Bio-Balkon
Da ist zunächst einmal der Klassiker – Radieschen. Die roten Muntermacher benötigen keinen tiefen Boden und sind optimal für den Balkonkasten geeignet. Da Radieschen schnell reifen, kann bereits ca. fünf Wochen nach der Aussaat das erste Mal geerntet werden.
» Mehr InformationenRadieschen sind gesunde Schlankmacher, da sie im Vergleich zur Nährstoffdichte nur wenig Kalorien haben. Radieschen enthalten eine ganze Reihe sekundärer Pflanzenstoffe, darunter auch Senföl. Es wirkt antibakteriell und reinigt den Verdauungsapparat, Leber und Galle.
Kräuter-Beet selbst gebaut
Ein weiterer Hit für den Bio-Balkon ist die Tomate. Sie fühlt sich in einem Topf mit Rankhilfe wohl. Dafür verwöhnt sie mit zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Kalium, Magnesium und vor allem Folsäure sind reichlich in der Tomate enthalten.
Zudem hat der sekundäre Pflanzenfarbstoff Lycopin den Ruf, vor Krebs zu schützen.
- Tumbling
- Tom Red
- Black Cherry
- Stabtomate
- Fuzzi Wuzzi und Barbanjaka.
Leckere Gerichte aus der Mischkultur vom Balkon
Tomaten mit Mozzarella und Basilikum? Ok, der Käse muss dazugekauft werden. Aber Tomaten und Basilikum schmecken selbst geerntet gleich nochmal so gut. Kräuter wie
» Mehr Informationenverfeinern ebenfalls die leckeren Speisen und müssen nun auch nicht mehr im Supermarkt gekauft werden. Salatfans kommen beim Bio-Balkon ebenfalls voll auf ihre Kosten. Ab April den Salat direkt in zwei Reihen in den Balkonkasten säen und zwecks Geschmacksvielseitigkeit (und Farbenspiel) ruhig verschiedene Sorten anpflanzen. Salate eignen sich z. B.
- Lollo Rosso
- Cerbiatta
- Red Salad Bow
- Lollo Bionda
- Pak Choi oder Mizuna.
Auch hier hilft Bio-Dünger (z. B. Zuckerrüben-Vinasse) als Unterstützung beim Pflanzenwachstum. Und im Winter? Von November bis März kann bis zu 6 x das winterharte Winterpostelein (auch Winterportulak) beerntet werden.
Aber: Es gibt auch eng verwandte Pflanzen wie Paprika und Tomate, die nicht in das gleiche Pflanzgefäß wandern sollten. Ein Tipp für bewährte Mischkultur: Erdbeeren & Knoblauch.
Obst frisch vom Bio-Balkon
Erdbeeren sind auf dem Bio-Balkon ganz klar der Renner und verbreiten guten Laune. Aber auch Himbeeren, Speisetrauben, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Kulturheidelbeeren sind ein wahrer Genuss. Im Übrigen bieten Baumschulen bereits seit einigen Jahren speziell kleinwüchsige Züchtungen von Baumobst wie Birne, Apfel, Kirsche und Pflaume an.
» Mehr InformationenAuch die Obstbäumchen schätzen ausreichend Platz im Kübel. Dort wird zunächst eine Drainageschicht eingebracht, dann mit hochwertigem Substrat und Dünger (z. B. Hornspäne) aufgefüllt. Die Baumschulware sollte gut durchwurzelt sein und bei Obstbäumchen wie Apfel oder Kirsche sollte darauf geachtet werden, dass eine eventuelle Veredelungsstelle nicht mit Erde bedeckt wird. Im Winter verlangen auch die Kübel der Obstbäumchen nach einem geeigneten „Frostschutzmittel“. Die Pflanzgefäße weg vom kalten Balkonboden auf eine Styroporplatte stellen und beispielsweise mit Luftpolsterfolie umwickeln.
Fazit:
Urban Gardening ist weitaus unkomplizierter als bislang angenommen. Wer passende Pflanzgefäße nutzt, die Saat- und Pflanzangaben beachtet und seine Pflanzen ausreichend bewässert, kann nichts falsch machen. In puncto Bewässerung rechnen sich die etwas teureren Balkonkästen mit Wassereservoir. Zum einen wird so Geld für andere Bewässerungssysteme gespart, zum anderen können die Pflanzen auch mal für ein paar Tage alleine bleiben.
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